Turnier-Disziplinen im Westernreiten   

 

 

Reining: 

Die Reining (von to rein = zügeln> gilt für viele als die ,,Königsdisziplin" und wird als Pendant der ,,Dressur beim klassischen Reiten angesehen. Diese Prüfung hat ihren Ursprung in der Rinderarbeit, bei der man ein schnelles gehorsames und präzise zu reitendes Pferd benötigte. 

Verlangt werden schnell und langsam zu reitende Zirkel mit fliegendem Galopp-wechsel, dazwischen sogenannte runs bei denen das Pferd möglichst schnell die Länge der Bahn entlanggaloppieren soll. Am Ende eines runs werden stops oder sIidings stops verlangt, wobei man unter einem sliding stop eine Anhalten aus voller Galoppade und Gleiten auf der Hinterhand am losen Zügel versteht. Des weiteren beinhalten Reinings ,,roll backs" (1800 Wendungen auf der Hinterhand) und ,,spins" (360C Wendungen um die Hinterhand). Vor allem diese Wendungen faszinieren, präzise geritten, durch ihre Rasanz und die Beweglichkeit und schnelle Reaktion der Pferde. 

Bei der ,,Freestyle-Reining" stellen sich die Reiter mit einer selbsterdachten künstlerisch gestalteten Reining-Autgabe mit Musik vor. 

Western Riding 

Dies ist die Prüfung für ein gewandtes leichtrittiges Ranchpferd. Es soll die Vorstellung eines sensiblen, sich losgelassen und mühelos bewegenden Pferdes zeigen. Das Pferd muß Wendigkeit im Galopp auf Schlangenlinien mit zahlreichen fliegenden Galoppwechseln zeigen. Bewertet werden die Qualität der Gänge und Galoppwechsel, Durchlässigkeit, Lei8tungs-bereitschaft und Intelligenz. 
 

  Western Pleasure 

Bereits der Name der Prüfung sagt alles: Es soll für den Reiter ein Vergnügen sein, das Pferd in den drei Grund-gangarten am losen Zü9el möglichst bequem und flie-ßend zu reiten. Die Pferde werden nach ihren Gangar-ten und nach ihrer Bereitschaft beurteilt, die un-sichtbaren Hilfen des Reiters sofort zu befolgen, was die Prüfung für den Zuschauer sehr mühelos erscheinen läßt, Von den Reitern ist bei dieser "Materialprüfung" aber höchste Konzentration gefordert, 
 

Trail  

In dieser Prüfung müssen die Pferde mitdenken und weitgehend selbständig einen Parcours mit mindestens sechs nachgestellten Gelände-Hindernissen bewältigen. Beim Trail sind Nervenstärke, Vertrauen vom Reiter ins Pferd sowie auch Vertrauen des Pferdes in den Reiter, und besondere Geschicklichkeit erforderlich. Der Reiter muß zum Beispiel ein Tor öffnen und so durchreiten, daß eine Herde imaginärer Rinder auch nicht die Geringste Gele-genheit hatte, durch das offene Tor zu schlüpfen. Ein anderes Hindernis ist die Brücke oder Wippe, die von dem Pferd vorsichtig, aber bereitwillig überquert werden soll. Auch müssen am Boden liegende Stangen, die man sich als Unterholz im Wald vorstellen kann, ohne Berüh-ren überschritten werden. Eine andere Übung ist das Rückwärtsrichten des Pferdes durch ein enges Stangen-L oder Stangen-U. Das gute Trailpferd soll sich unerschrok-ken und überlegt jedem noch so seltsamen Hindernis nähern, es prüfen und dann ohne Verzögerung in Angriff nehmen. 

 

Western Horsemanship  / Showmanship at Halter 

In der Horsemanship werden ausnahmslos die Leistungen des Reiters beurteilt. Geritten wird zunächst eine Kurzaufgabe, die Schrift, Trab, Galopp sowie Wendungen und Anhalten beinhalten kann. Bewertet wird der Sitz und die Hilfengebung des Reiters sowie die Korrektheit der gestellten Aufgabe. Im zweiten Teil der Prüfung werden Anforderungen an die Reiter gestellt, die denen in der Western Pleasure ähneln. Es wird aber auch hier nur der Reiter, nicht das Pferd bewertet. 

In der Showmanship, einer vor allem bei Jugendlichen beliebten Prüfung, wird das Pferd am Halfter vorgestellt. Bewertet wird hier ebenfalls der Vorführer; der seine Fähigkeit unter Beweis stellen soll, ein Pferd korrekt für eine Halterklasse präsentieren zu können. Hierzu wird den Teilnehmern eine Aufgabe gestellt, die 3600 Wendungen, Rückwärtsrichten, promptes Antraben und Anhalten beinhalten kann. Außerdem bewertet werden Pflegezustand des Pferdes, sowie korrekte Kleidung des Vorführers. 
 

Cutting 

Das ,,Cutting" (von to cut = abschneiden) entspricht am ehesten der landläufigen Vorstellung von Cowboyarbeit. Dabei wird aus einer Rinderherde ein einzelnes Tier ausgesondert und die Aufgabe des Pferdes besteht nun darin, dieses Rind daran zu hindern, wieder zu seinen Artgenossen zurückzulaufen. Ähnlich einem Hütehund brauchen die Pferde einen sogenannten ,,CowSense", der sie die nächste Bewegung des Rindes vorausahnen läßt. Auch hier wird man als Zuschauer fasziniert sein von der enormen Schnelligkeit und Geschicklichkeit sowie vom Mut und der Eleganz dieser Pferde. 

Weitere Disziplinen an der Rinderherde sind ,,Working Cow Horse" und ,,Team Penning". 
 

Superhorse 

Diese Disziplin setzt ein besonders vielseitig veranlagtes Westernpferd voraus. Sie ist eine Kombinationsprüfung aus den Disziplinen Pleasure, Trail, Western-Riding 
und Reining. Fliegende Galoppwechsel gehören hierbei ebenso dazu wie Trabverstärkungen, spins, sliding stops und Teile eines Trailparcours 
 

Working Cow Horse 

Eine weitere Rinderdisziplin ist die Working Cow Horse, die aus zwei Prüfungselementen besteht. 
Der erste Teil, die sogenannte ,,drywork", besteht aus einer Reining--aufgabe. 
In der zweiten Teilprüfung, der ,,fence work", wird die Arbeit am einzelnen Rind bewertet. 
Hierbei muß das Rind zunächst an der kurzen Seite der Arena gehalten werden. Danach läßt der Reiter das Rind vorbei und wendet es an der langen Seite mindestens einmal in jede Richtung gegen die Bande. Anschließend wird das Rind in die Mitte getrie-ben und in Form einer Acht links und rechts herum gezirkelt.

   
 
Barrel Race  / Pole Bending 

Diese Disziplinen sind reine Renndisziplinen, bei denen nur die schnellste Zeit gewertet wird. Es sind entweder drei Tonnen kleeblattförmig zu umrunden, oder beim Pole-Bending wird ein aufgestellterStangenslalom in der schnellstmöglichen Zeit absolviert. Die Renndisziplinen sind in den USA sehr beliebt, spielen in Deutschland jedoch eher eine untergeordnete Rolle.

Hunter under Saddle
Hunter Hack
Green Working Hunter
 

Der Reiter soll ein williges, leicht zu reifendes Pferd mit ausgreifen-den Gängen im Schrift, Trab und Galopp vorführen. 
Das Pferd wird in englischem Sattel und Zäumung vorgestellt Ent-sprechende Kleidung wird vom Vorsteher verlangt 
Neben Hunter under Saddle gibt es die Klasse Hunter Hack, in der auch zwei Sprünge zu bewältigen sind. 
Green Working Hunter oder Jumping wird die Springklasse für Quarter Horses genannt.